Wir stellen mit 520 gefahrenen Kilometer einen neuen Tagesrekord auf, überqueren den Mississippiriver und erleben unvergessliche Tage im musikalischen New Orleans.
Route: Shreveport, Natchitoches, Natchez,
Saint Francicville, New Orleans, Lake Charles
Immer das Ziel New Orleans vor Augen haltend, fahren wir jetzt oft auf den Interstate-Highways, welche vergleichbar mit den Schweizer Autobahnen sind. Wir durchqueren den Bundesstaat Mississippi von Shreveport via Natchitoches bis nach Natchez in nur einem Tag und stellen mit 520 gefahren Kilometern einen neuen Tageskilometerrekord auf.
Damit wir nach Natchez gelangen, überqueren wir erstmals den grossen Mississippi-River. Dieser Fluss war die Ader für das wirtschaftliche Wachstum für grosse Regionen landeinwärts. So wurde Natchez als wichtige Hafenstadt für die Raddampfer erbaut und bietet viele geschichtsträchtige Häuser aus den kolonial Zeiten zum besichtigen. Wir geniessen den Sonnenuntergang und fallen kurz später zufrieden ins Bett.
Wir fahren dem Fluss entlang bis nach New Orleans und tauchen dabei in die Geschichte der Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen ein. Direkte blicke auf den Fluss sind jedoch meist nur von Brücken möglich, da die umliegende Landschaft durch Dämme vor Überflutungen geschützt werden. Dafür sehen wir umso mehr Plantagen. Die Gutshäuser wirken mächtig und sind umgeben von grossen Gartenanlagen welche oft durch riese Eingangspforten und Alleen gesäumt werden.
Und nun ist es so weit, wir erreichen New Orleans auf das wir uns schon so lange freuen. Ein Campingplatz in Zentrumsnähe dient uns als Quartier für die nächsten Tage.
Um uns einen ersten Überblick zu verschaffen nehmen wir an einer geführten Stadtrundfahrt teil. Hierbei erfahren wir welch prägendes Ereignis der Sturm Kathrina für die Stadt im Jahre 2005 war. 80% der Stadt war Unterwasser, viele Menschen warteten Tage lang in ihren Häusern, ehe sie mit Booten evakuiert werden konnten. Auch nach 10 Jahren sind teils noch Spuren der Verwüstung zu sehen. Vorallem in Aussenquartieren wo den Menschen die finanziellen Mittel fehlen um ihre Häuser zu sanieren.
Autobahnen mussten zwei Meter höher gebaut werden, damit die Bewohner bei einem erneuten Sturm die Möglichkeit hätten die Stadt sicher zu verlassen. Stadtmauern mit massiven Betontoren umringen das zwei Meter unter dem heutigen Meeresspiegel liegende Zentrum und grosse Pumpstationen sollen ein erneutes versinken der Stadt verhindern.
Zu Fuss schlendern wir durch das French Quarter, welches als Herzstück der Stadt gilt. Bewundern die stilvollen Häuser mit den mächtigen Balkonen. Trinken Cafe au Lait und gönnen uns frische „Beignets“ (ein Berliner ähnliches Gebäck ohne Konfitüre).
Am Abend füllt sich die Bourbon Street, die wohl bekannteste Strasse der Stadt, mit vielen Menschen. Hier reiht sich Musik Bar an Musik Bar, das hektische treiben wird von Strassenkünstlern musikalisch und akrobatisch untermalt und verleiht der Örtlichkeit etwas besonderes.
Wir gönnen uns einen für New Orleans typischen Cocktail mit dem Namen „Hurrikan“ in einem gemütlichen Strassen Kaffee und tauchen ein in die Welt des Jazz und Blues.
Eine Bootstour durch die Swamps (Sümpfe) etwas ausserhalb der Stadt, gibt uns Einblicke in die überwiegend im Wasser stehenden Wälder.
Alligatoren kann man um diese Jahreszeit keine sehen, dafür kleinere Schlangen und Wildschweine die durch die Sümpfe waten. Als Krönung sehen wir sogar einen Waschbären aus nächster Nähe von Baum zu Baum klettern.
Am dritten Tag erkunden wir die entfernteren Quartiere mit Friedli, fahren ein Stück mit der ältesten noch in Betrieb stehenden Strassenbahn und verbringen einen letzten gemütlichen Abend mit feinem Nachtessen und Musik in der Stadt.
Wir sind uns einig, die zusätzlich gefahrenen Kilometer um hier her zu kommen haben sich definitiv gelohnt.