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Utah & Arizona (USA)

Seit über einem Monat sind wir nun in Utah. Zusammen mit Freunden aus der Schweiz haben wir den Bryce Canyon Nationalpark erkundet, Zudem kletterten wir durch Slotcanyons, sind viele Gravelroads gefahren und haben dabei richtige Offroaderfahrungen gesammelt. Am Lake Powell haben wir Dank tollen Bekanntschaften eine 10-tätige Reisepause eingelegt und eine unvergessliche Zeit auf dem Boot verbracht.

Utah & Arizona

 

Route: Garden City, Logan, Park City, Beaver, Panguitch, Bryce City, Deer Spring Ranche, Grand Canyon North Rim, Kanab,  Zion NP, Escalante, Fruita, Gobelin Valley, Bullfrog, Natural Birdge Monument, Vally oft he God`s, Monument Valley

 

 

Wir nehmen ausnahmsweise einen Interstaat-Highway, damit wir zügig vorankommen und rechtzeitig in Page eintreffen, wo wir Pia und Urs (Freunde aus der Schweiz die eine drei wöchige Rundreise durch Südwest-USA machen) verabredet sind. Bereits mit der Einfahrt in den Bundesstaat Utah ändert sich die Landschaft spürbar. Die grünen Felder und Wälder werden mehrheitlich durch gelbliche Steppen und rötliches Gestein abgelöst und die Temperaturen steigen auf für uns angenehme 30° C. Den typisch schweizerisch eingeplanten Reservetag nutzen wir um die örtlichen Gegebenheiten in Page zu erkunden und nebenbei noch unsere Kleider zu waschen, Friedli aussen und innen zu reinigen und Vorräte auf zufüllen. Pünktlich wie eine Schweizer Uhr biegen unsere Freunde auf den Walmartparkplatz ein, wo wir sie mit einem Apéro begrüssen.

Gemeinsam geniessen wir den Abend bei einem richtig amerikanischen Barbecue mit Livemusik und haben uns dabei viel zu erzählen. Tags darauf besichtigen wir

zusammen den Bryce-Canyon Nationalpark mit seinen bizarren Säulen, Türmchen und Zinnen, welche im Laufe vieler Jahrtausende durch Wind, Regen und Eis aus dem rot-gelb-rostbraunen Sandstein modelliert wurden.

Damit Pia und Urs einen kleinen Einblick in unseren Reisealltag erhalten, bekochen wir sie am zweiten Abend auf dem Campground und grillieren auf dem mitgebrachten Holzöfeli. Am nächsten Morgen heisst es bereits wieder Abschied nehmen. Pia und Urs machen sich auf den Weg nach Las Vegas. während wir uns noch etwas Zeit für Utah nehmen wollen.

 

In den letzten Wochen legten wir mehrere tausend Kilometer zurück und verspüren nun erstmals den Wunsch nach einem Rast. Kein Visum das abläuft und keine Verabredung steht bevor. So gehen wir den Tag gemütlich an und unternehmen nur eine kleine Wanderung im Red Canyon. Bereits um den Mittag suchen wir uns einen Platz zum Übernachten und  gönnen uns ein Nickerchen an der Sonne.

 

Am nächsten morgen informieren wir uns in Canonville über den Strassenzustand und die Wettervorhersage betreffend der Skutumpah Road. Hierbei handelt es sich um eine ca. 100 Km lange Naturstrasse quer durch die Wüste. Die anfänglich sehr sandige und dann steinige Piste führt durch einige trockene Flussbetten und wird bei Regen sehr schnell unbefahrbar.

Unser Übernachtungsplatz befindet sich aufgrund der unsicheren Wetterverhältnisse und auf anraten eines Einheimischen, auf einer Anhöhe direkt in Strassennähe.

Kurze Zeit später und mittlerweile bei leichtem Regenfall, kämpft sich ein Australisches Ehepaar mit ihrem Offroad-LKW von der anderen Seite her auf die Anhöhe und übernachtet direkt neben uns. Wir tauschten unsere Erfahrungen bei einem spontanen Apéro aus und geniessen einen gemeinsamen Abend in der dunklen Wüste mit tausenden Sternen.

 

Tags darauf werden wir während unserem Mittagshalt von einem Einheimischen eingeladen bei ihm auf der Ranche zu übernachten. Wie versprochen kommt er nach zwei Stunden aus der Stadt zurück und wir fahren ihm 20 Kilometer hinterher, ohne zu wissen wo wir landen werden. Kaum auf der Range angekommen, unternehmen wir eine Sonnenuntergang-Tour mit den ATV`s (Quad’s) zu den Pink Cliffs, welche auf 2`700 MüM liegen. Nicht nur der Anblick über die Pink Cliffs selber waren traumhaft, sondern die über 100 Kilometer weite Fernsicht bis zum Zion-, Grand- und Brice-Canyon – Nationalpark bleiben unvergesslich. Danke Arth

Wir entscheiden uns ein paar Tage zu bleiben und bieten tagsüber unsere Hilfe an. Während dem räumen eines Containers, staunen wir nicht schlecht, als die zum Vorschein kommende Ratte kurzerhand mit der Pistole aus dem Weg geräumt wird.

 

Am abendlichen Lagerfeuer lernen wir „Smores“ kennen. Ein typisch amerikanisches Dessert, wobei Marshmallows über dem Feuer erwärmt und auf vorbereitete Knäckebrote mit einem Stück Schokolade gelegt werden und so als Sandwich köstlich schmecken.

 

Während einem Tagesausflug zu den über 200 Km entfernten Slot-Canyons, lernen wir Arth`s rasanten Fahrstiel kennen und profitieren von seinem grossen Wissen über die engen Schluchten, welche über Millionen Jahre durch Wasser erschaffen wurden.

Gemeinsam laufen, kriechen und klettern wir durch den Peek-a-Boo und den extrem engen Spooky- Slot-Canyon mit seinen herrlichen Felsbögen und bestaunen das Farbspiel welches durch die Sonneneinstrahlung in die teils über 10 Meter hohen Felswände entsteht.

 

Eine besondere Herausforderung erwartete uns im Zion-Nationalpark. Die Wanderung über einen schmalen Grat, mit bis zu 600 Meter hohen und teils senkrechten Felswänden zum Aussichtspunkt „Angels-Landing“, ist nur dank den gut verankerten Ketten zu schaffen. Voller Stolz, den steilen Auf- und Abstieg geschafft zu haben, fallen wir abends müde, aber zufrieden ins Bett.

 

Aufgrund einer zwei Tage anhaltenden Schlechtwetterphase verschieben wir das Verlassen der Rang auf anraten unseres Gastgebers. Während wir im trockenen die Webseite aktualisierten und Friedli pflegen, staunen wir nicht schlecht, als sich die Einfahrt zur Range innert Minuten in einen reissenden Bach verwandelt.

Bestürzt von der Medienmitteilung, dass nur gerade 100 Meilen von uns entfernt einige Menschen durch weggeschwemmte Strassen ihr Leben verloren,  sind wir froh auf Arth gehört zu haben.

Nach einer Woche machen wir uns auf den Weg zum Grand-Canyon-Northrihm und sind überwältigt ob dem Anblick über das 1'600 Meter tiefe Tal, welches mit einer Wolkendecke überzogen und zum fotografieren geradezu perfekt erscheint.

Nur zu gerne hätten wir auch die „Wave“ fotografiert. Dabei handelt es sich um eine wellenartige Gesteinsformation in mitten der Wüste, welche sehr fragil ist. Pro Tag werden nur 20 Besucher zugelassen. 10 Tickets werden 3 Monate im Voraus via Internet verlost und die restlichen 10 Tickets werden jeden Morgen um 9 Uhr direkt im Visitercenter von Kanab verlost.

Während dem Warten auf das grosse Losglück mit ca. 100 anderen Teilnehmern, lernen wir Anita und Roger aus der Schweiz kennen, sie sind mit ihrem Duro ebenfalls schon länger unterwegs. Gemeinsam stellen wir uns auf einen Campingplatz, tauschen unsere Erfahrungen aus und gehen zwei weitere Tage jeweils pünktlich um 9.00 Uhr an die Verlosung. Leider erfolglos. 

 

Glücklicher Weise gibt es noch viele andere tolle Dinge zu sehen. So z.B. die Pink Coral Sanddunes, die 180 Meter hohe Navajo Bridge, welche über den grün schimmernden Colorado-River führt und die vielen bizarren roten Felsformationen. Nicht zu vergessen den Lake Powell, den zweit grössten Stausee Amerikas. Hier wollen wir einen Ruhetag am Lone Rock Beach nahe Page einlegen.

Die Sonne scheint und wir freuen uns auf ein kühles Bad, einfach himmlisch. Wir unterhalten uns mit unseren „Nachbarn“, welche gerade ihr Boot einwässern. Dabei werden wir  zu einer Spritztour auf den See eingeladen. Einmalmehr staunen wir, wie offen  Amerikaner mit ihnen nicht bekannten Personen umgehen. Diese Offenheit und Freundlichkeit fasziniert uns.

Aus einem Ruhetag am Lake Powell werden 10 unvergessliche, reisefreie Ferientage. Beat lernt Wasserskifahren und Betty nimmt all ihren Mut zusammen und springt von einem 5 Meter hohen Felsen in den Lake Powell.

Gemeinsam mit unseren „Nachbarn“ verbringen wir gemütliche Abende am Lagerfeuer, machen unvergessliche Ausflüge mit dem Boot zur Rainbowbridge und zu unzähligen Canyons. Wir geniessen es keine Tagesetappen zu planen und einfach nichts zu tun (ausser Reisebericht schreiben).

Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle an Mike, Doug und Stan. Dank Euch haben wir eine Woche Ferien an einem tollen Ort verbracht.

Ausgeruht machen wir uns auf den Weg quer durch die Wüste und starten unser erstes Offroadabenteur mit der„smoky mounten road“. Diese ist landschaftlich eine Wucht. Geniale Aussichten vom Hochplateau über 100 km bis zum Grand-Canyon. Die Strasse ist anfänglich schmal und sandig, jedoch gut befahrbar. Auf der zunehmend steinig werdender Piste nimmt Betty ihr erstes Offroad-Fahrtrainig, dass sie dank Beats klaren Anweisungen super meistert. Die Piste wird zusehends rauer und  führt vermehrt durch trockene Bachbette und  steil über felsige Platten hoch und runter. Zur abschliessenden Krönung stehen wir vor einer 2 Meter hohen, unregelmässig schrägen Gesteinsplatten, welche nur dank der Mithilfe eines Offroadmobil-Fahrers und der erbauten vier Meter langen Steinrampe zu passieren ist. Diese Fahrt stellte für den Fahrer und vor allem für die Beifahrerin eine extreme Herausforderung dar. Doch Friedli meisterte dies und die nächsten gefühlten hundert  Bachdurchfahrten bravurös.

Nach 2 Tagen Schotterpiste biegen wir bei Escalante wieder  auf Teerstrasse ein und

fahren mitten durch eine abwechslungsreiche Felslandschaft. Dabei erhaschen wir erste Blicke auf Felsformationen des Capital Reef’s. Aufgrund starken Regenfalls durchfahren wir zuerst nur den touristischen Abschnitt dieses Nationalparks und machen uns zwei Tage später auf den Weg ins Hinterland. Nach einem Abstecher ins Gobelin Valley mit seinen koboldartigen Felsformationen und einer vier stündigen Wanderung durch den Little Horse Canyon, wählen wir erneut Naturstrassen. Diesmal fahren wir den kurvenreichen Burrtrail durch den grandiosen Long Canyon mit seinen rötlich schimmernden Felswänden um  auf dem Wolverine-Loop durch abgelegene Wüstengebiete zu gelangen.

Als besonderes Highlight dieser Fahrt gilt das überwinden der „Burr Switchbacks“. Unzählige Haarnadelkurven winden sich mittels steiler Strassenführung dem ca. 800 Meter hohen Felsmassiv hinauf.

 

Nach über 200 Km Schotterstrasse und  abschliessender Flussdurchfahrt, erreichen wir erneut den Lake Powell. Die dramatische Wasserstands-Minderung ist bei Hite besonders gut zu sichtbar. Dort wo bis vor ca. 15 Jahren reger Betrieb herrschte, ist heute nur noch die verwahrloste, betonierte Bootsrampe der einstigen Marina zu sehen. Jedoch im trockenen. Das Seeufer liegt mittlerweile ca. drei Kilometer talabwärts. Dagegen floriert der Hafen von Bullfrog und beherbergt hunderte Boote jeglicher Art.

Hier werden wir ein weiteres Mal von freundlichen Amerikanern eingeladen, einen Tag mit ihnen auf dem See zu verbringen. Dankend nehmen wir dieses Angebot gerne an und geniessen einen entspannten Badetag, bevor es uns weiter zum Naturalbridge Monument zieht. Tagsüber wandern wir  zu den verschiedenen Natur-Steinbrücken.

Während Beat die klare Sternennacht ein weiteres Male nutzt, um sich der Nachtfotografie zu widmen.

 

Da Friedli mittlerweile kurvenreiche Schotterstrassen liebt, fahren wir zum Muley-Point, von wo aus eine geniale Sicht über den San Juan River mit dem dahinterliegenden Monument-Valley gerade zum übernachten einlädt. Nach dem genialen Sonnenaufgang überwinden wir die anstehenden Höhenmeter hinunter ins Tal über eine  steile Schotterstrasse mit engen Serpentinen. Dort biegen wir kurzerhand ins „Valley oft he Gods“  ein, wo einst der Film „Forest Gump“ gedreht wurde. Uns stimmen die Gesteinsformationen ein für unser nächstes Ziel, das Monument Valley. Über eine staubige Sandpiste durchfahren wir das Valley und bewundern die rosaroten Monolithen und Felsnadeln bei herrlicher Abendsonne, sowie die Cowboys welche sich für ein Trinkgeld gerne für Touristen in Scene Setzten.

 

Wir waren 1277 Tage unterwegs

 

und sind am 17. November 2018

wohlerhalten in der Heimat angekommen.

 

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